5. Integrationstag Sachsen-Anhalt 2002
Praxis der Integration im Kindergarten, Schule und Arbeitsleben für Alle
oder
Pressen der Individualität im System der Anpassung?!?
Reinhard Burtscher: "Das pralle Leben. Berufliche Integration durch Arbeitsassistenz"
„Das Interview (…) erzählt vom Arbeitsalltag im Betrieb und den Beziehungen zu den Arbeitskolleginnen. Nicole, die junge Frau, arbeitet auf ihrem Wunscharbeitsplatz in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes. Die Arbeitsassistenz unterstützt sie dabei.“
Marion Feibig, Andrea Rehfeld und Anne Walter: "Die Freie Ganztagsschule Thale/Gernrode"
„Die Arbeit in der integrativen Gruppe ist eine mühevolle, aber unendlich schöne Arbeit. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, jedes einzelne Kind in seiner besonderen Individualität zu fördern. (…) Alle übernehmen Aufgaben für die Gruppe, alle lernen, alle spielen gemeinsam und alle sind auf ihre Art und Weise kreativ.“
Eva-Maria Fritsch: "Schulkonzept der Evangelischen Grundschule Merseburg"
„Lernen soll begriffen werden als entdeckendes und handelndes Aneignen, als Tätigkeit, die Kopf, Herz und Hand anspricht, als zunehmend selbstbestimmter Gestaltungs- und Einprägungsprozess sowie als Erkennen und Behalten von sozialen Beziehungen, sodass die Schüler ein miteinander und nicht gegeneinander Lernen erkennen und praktizieren.“
OTA gGmbH und ISB gGmbH: "KOALA - ein betriebsintegrierter Förderlehrgang in Berlin"
„Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten, die in der Regel keinen Schulabschluss haben, können im Rahmen eines betriebsintegrierten Förderlehrgangs beruflich qualifiziert und integriert werden.“
„Die Erfahrungen und Ergebnisse von SprungBRETT zeigen, dass im Übergangsfeld Schule – Arbeitsleben eine ambulante, langfristig angelegte, radikal individualisierte, betriebsnahe und vernetzte Unterstützung von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten und ihrem sozialen Umfeld die zukunftsweisende Option einer erfolgversprechenden Integrationsarbeit darstellt.“
Beate Hannig-Gretlein: "Reformschule 'Maria Montessori'"
"Ich als Lehrerin kann individuell auf die Kinder eingehen. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Klassenlehrerinnen ist ein ständiger Austausch möglich. Dieses Miteinander von Groß und Klein, Behindert und Nichtbehindert, schafft eine lebendige, warme und anregende Atmosphäre."
„Dana: ‚Ich fände sinnvoll, wenn sich Schüler und Lehrer am Anfang eines Halbjahres zusammensetzen und ihre Lernziele diskutieren würden. Wenn man gemeinsame Ziele hat, ist auch die Motivation groß, diese zu erreichen.’"
Renate Hetzner: "Der integrative Weg aus der Sicht einer früheren Lehrerin"
„Ich hatte keine Vorstellung, wie mein Unterricht aussehen sollte, ich wusste nur, wie er nicht aussehen konnte, denn das herkömmliche Unterrichten war ja gerade zuvor gescheitert. Schule war von den Kindern bisher als negativ erlebt worden. Dennoch konnte ich nicht alles anders machen, schließlich sollten die Schüler auch bei mir lesen, schreiben und rechnen lernen, aber jeder nach seinen Möglichkeiten und in seinem Tempo. Der Erwartungsdruck war riesengroß.“
Jörg Jakobi, Andrea Kirzeder, Katrin Laufer: "Erfahrungsbericht zum Gemeinsamen Unterricht aus der Perspektive Sonderpädagogischer Beratungsstellen"
„Der Schwerpunkt des gemeinsamen Unterrichts liegt nicht nur auf der Förderung des Kindes. Genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, ist der regelmäßige Informationsaustausch zwischen allen beteiligten Personen, dem Sonder- und Regelschullehrer und natürlich auch mit dem Pädagogischen Mitarbeiter und den Eltern. Hier ist es notwendig, in regelmäßigen Abständen die Entwicklungs- und Leistungsstände der Schüler abzusprechen.“
„Meine Kollegen und Kolleginnen und auch mein Chef haben mich sehr gerne. Ich bin eine große Hilfe für das Café. Ich weiß, was ich zu tun habe. Das macht mir viel Spaß dort zu arbeiten. Ich bringe jeden Tag gute Laune mit ins Café.“
Verena Elisabeth Turin: "(K)eine andere Welt?!"
„Ich bin 147 cm groß und wiege 44 Kilo. Ich habe halblange braune Haare und trage eine Brille. Seit ich 16 Jahre alt bin, habe ich einen Freund. Ich bin sehr sportlich und habe schon einmal in Neumarkt einen Pokal im Dorflauf gewonnen. Manchmal geht es auch im Schwimmen so. Jetzt möchte ich euch erzählen, dass ich Down-Syndrom habe.“