Zukunftsplanung
Zukunftsplanung (ZP) leitet sich aus entsprechenden nordamerikanischen Entwicklungen des ‚person-centered planning’ ab (vgl. O’BRIEN & O’BRIEN 2000, 2002, O'BRIEN, PEARPOINT & KAHN 2010) und findet seit den 1990er Jahren auch im deutschsprachigen Bereich zunehmend Verbreitung.
ZP steht im Spannungsverhältnis zu allen Ansätzen einer individuellen Hilfeplanung und bezeichnet einen Ansatz, der den betreffenden Menschen als aktiv Teilhabenden in den Mittelpunkt stellt und ausgehend von seinen Visionen und Träumen konkrete nächste Schritte ableitet (vgl. BOBAN & HINZ 1999, 2004).
ZP steht im Spannungsverhältnis zu allen Ansätzen einer individuellen Hilfeplanung und bezeichnet einen Ansatz, der den betreffenden Menschen als aktiv Teilhabenden in den Mittelpunkt stellt und ausgehend von seinen Visionen und Träumen konkrete nächste Schritte ableitet (vgl. BOBAN & HINZ 1999, 2004).
Damit ist ZP subjektzentriert, kompetenzorientiert, dialogisch und
außerhalb institutioneller Strukturen verortet (vgl. HINZ 2005).
ZP findet unter der Regie der betreffenden Hauptperson bzw. ihres primär wichtigen sozialen Umfeldes statt, z.B. der Familie. Bereits die Einladung erfolgt auf informellen Wegen durch die Hauptperson und stellt oft den Auftakt zu regelmäßigen Unterstützer*innenkreistreffen dar.
Methodisch wird ZP getragen durch Verfahren mit mehreren Schritten, die auf das soziale und kulturelle Kapital des Umfeldes setzen: Freund*innen, Bekannte und Verwandte – und insbesondere Gleichaltrige in vergleichbarer Situation – sind dabei mindestens ebenso wichtig wie professionelle Unterstützer*innen (vgl. BOBAN 2003). Wenn die Hauptperson sich selbst zu ihren Wünschen und Träumen nicht äußern kann, erhalten der Unterstützer*innenkreis und hierin Gleichaltrige eine umso wichtigere Funktion (vgl. BOBAN 2005).
In diesem Sinne ist eine zweifache Bürger*innenzentrierung gegeben: bezogen auf die Hauptperson als Bürger*in mit dem Recht auf volle Teilhabe in einer inklusiven Gesellschaft und bezogen auf das Umfeld, das von Bürger*innen gebildet wird.
In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass Planungsprozesse auf verschiedenen Ebenen in den Blick kommen: Häufig wird mit und für eine einzelne Person geplant, ebenso ist dies auch mit/für eine Gruppe, eine Initiative, eine Institution oder ein Netzwerk im Sozialraum machbar. Insofern ist es nicht mehr sinnvoll, von "Persönlicher Zukunftsplanung" zu sprechen, weil dies das Spektrum beschränken würde.
Methodisch wird ZP getragen durch Verfahren mit mehreren Schritten, die auf das soziale und kulturelle Kapital des Umfeldes setzen: Freund*innen, Bekannte und Verwandte – und insbesondere Gleichaltrige in vergleichbarer Situation – sind dabei mindestens ebenso wichtig wie professionelle Unterstützer*innen (vgl. BOBAN 2003). Wenn die Hauptperson sich selbst zu ihren Wünschen und Träumen nicht äußern kann, erhalten der Unterstützer*innenkreis und hierin Gleichaltrige eine umso wichtigere Funktion (vgl. BOBAN 2005).
In diesem Sinne ist eine zweifache Bürger*innenzentrierung gegeben: bezogen auf die Hauptperson als Bürger*in mit dem Recht auf volle Teilhabe in einer inklusiven Gesellschaft und bezogen auf das Umfeld, das von Bürger*innen gebildet wird.
In den letzten Jahren ist immer deutlicher geworden, dass Planungsprozesse auf verschiedenen Ebenen in den Blick kommen: Häufig wird mit und für eine einzelne Person geplant, ebenso ist dies auch mit/für eine Gruppe, eine Initiative, eine Institution oder ein Netzwerk im Sozialraum machbar. Insofern ist es nicht mehr sinnvoll, von "Persönlicher Zukunftsplanung" zu sprechen, weil dies das Spektrum beschränken würde.
Zur Zukunftsplanung sind bei uns zwei Publikationen erschienen:
Das Buch „Bürgerzentrierte Planungsprozesse in Unterstützerkreisen. Praxishandbuch Zukunftsfeste“ haben Andreas HINZ und Robert KRUSCHEL (2013) auf der Basis der Evaluation eines Qualifizierungskurses für die Moderation von Zukunftsfesten der Martin-Luther-Universität in Kooperation mit dem Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) in den Jahren 2010 und 2011 geschrieben. In ihm werden erstmalig Methoden, Rollen und Erfahrungen bei der Moderation von Zukunftfesten ausführlich dargestellt. Im Buch selbst wie auch auf der eingeklebten DVD werden detaillierte Vorschläge zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Zukunftsfesten gemacht.
Es ist als Praxishandbuch konzipiert, versteht sich also weniger als Buch, das von vorn bis hinten durchgelesen wird, sondern eher als Nachschlagewerk, das immer wieder zum Überlegen und Nachsehen genutzt wird – sei es, um bei Anfänger*innen die Sicherheit zu erhöhen, oder sei es, um bei erfahrenen Moderator*innen Varianten aufzuzeigen und Anregungen zu bieten.
Der Sammelband "Zukunftsplanung als Schlüsselelement von Inklusion", den Robert KRUSCHEL und Andreas HINZ zusammengestellt und 2015 herausgegeben haben, versammelt Erfahrungen, Projekte, Geschichten, Forschungsbeiträge, Evaluationsberichte, kritische Rückblicke sowie Überlegungen zur Vernetzung und Qualifizierung. Damit bietet er erstmals einen Überblick über die lebendige Szene der Zukunftsplanung im deutschsprachigen Raum - mit einigen nordamerikanischen Beiträgen.
Wesentlich angeregt wurde die Entwicklung der Zukunftsplanung allgemein - über Bürgerzentrierte Planung hinaus - durch zwei internationale Projekte, deren Seiten im Internet leider nicht mehr erreichbar sind, vom ersten immerhin aber ein englischsprachiger Abschlussbericht: "New Paths to Inclusion" (2009-2011) und "New Paths to InclUsion Network" (2011-2015).