Weiterentwicklung des Index
Er sollte Erfahrungen mit dem schulischen, dem frühkindlichen und dem kommunalen Index aufnehmen und so seinen Anwendungsbereich auf den gesamten Bildungsbereich von der Kinderkrippe bis zur Erwachsenenbildung erweitern. Er sollte also im formalen, im non-formalen und im informellen Bereich anwendbar sein. Dieser Ausweitung lag die Überlegung zugrunde, dass ein Index für jede spezifische Situation weder sehr inklusiv noch sinnvoll ist, und die – international eher exotische – institutionelle Abgrenzung zwischen Kitas und Schule im deutschsprachigen Bereich sollte abgebaut werden.
Zudem sollte der neue Index die wesentlichen Impulse aus dem englischen Index von 2011 aufnehmen:
- eine verstärkte Auseinandersetzung mit der inklusiven Grundorientierung über inklusive Werte,
- eine verstärkte Aufmerksamkeit für viele Konzepte, die inklusives Potenzial enthalten, aber üblicherweise nicht als ‚Inklusion‘ bezeichnet werden und doch gut mit ihr harmonieren, und
- eine neue Betrachtung auf der inhaltlichen Ebene mit einer neuen Struktur des Wissens in ‚Lernfeldern für alle‘, die als Bildungsplan oder Curriculum neue Wege aufzeigen.
Der geplante und schon mehrfach angekündigte „Index für Inklusion in der Bildung“ konnte wegen grundlegender Differenzen mit dem Autor des englischen Index (2011) über das Konzept der Adaption und Fragen des Copyrights leider nicht erscheinen.
Stattdessen haben wir 2017 einen Sammelband herausgegeben, der Menschen, die an inklusiven Entwicklungen im Bildungsbereich arbeiten, auch über den Index für Inklusion hinaus Anregungen geben soll, worüber es sich in diesem Kontext Gedanken zu machen lohnt.
Hier finden sich Überlegunen zu zehn bedeutsamen Fragestellungen, die jeweils in weiterführende Fragen münden und zum eigenen Weiterdenken anregen sollen:
- die Menschenrechtsbasierung,
- das Inklusiosverständnis,
- das Politische (in) der Inklusion,
- die Werteorientierung,
- das Bildungs- und Lernverständnis,
- Diagnostik,
- der Bezug zu Bildungsplänen,
- das Zusammenwirken unterschiedlichster Zugänge zu inklusiven Bildungsprozessen,
- Möglichkeiten inklusiver Gestaltung von Schulentwicklungsprozessen und
- eine Kultur des (Hinter-)Fragens.