Herzlich Willkommen bei "Inklusionspädagogik"!!

 Auf dieser Internetseite finden Sie Informationen rund um die Inklusionspädagogik,

zusammengestellt von Ines Boban und Andreas Hinz (beide ehemals Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg).

Im September 2024 erscheint ein Sammelband, den wir gemeinsam mit Dorothea Willkomm herausgeben - für uns ein sehr wichtiges Buch, denn Emily, die Hauptperson, war eines der bundesweit wenigen Kinder mit "schwerer Mehrfachbehinderung" in den 1990er Jahren in Integrationsklassen - und heute, 35 Jahre später, ist sie Mitglied des Klabauter Theaters in Hamburg. Ein Leben, auf das viele Menschen ihres Umfelds aus vielen verschiedenen Perspektiven Bezug nehmen. DAS IST EIN STARKES BEISPIEL FÜR GELEBTE INKLUSION - mit all ihren Widersprüchen!

                                      

Im Jahr 2023 sind zwei Sammelbände erschienen, an denen wir beteiligt sind (beide sind mit Open Access kostenlos downloadbar):

Hinz, Andreas, Jahr, David & Kruschel, Robert (Hrsg.) (2023): Inklusive Bildung und Rechtspopulismus. Grundlagen, Analysen, Handlungsmöglichkeiten. Weinheim: Beltz Juventa

Hinz, Andreas, Jörgensdóttir Rauterberg, Ruth, Kruschel, Robert & Leonhardt, Nico (Hrsg.) (2024): Inklusive Bildung in Island. Grundlagen, Praktiken und Reflexionen. Weinheim: Beltz Juventa

                

Im Februar 2022 erschien unser gemeinsames Buch mit Patricia Netti, das viel Aufmerksamkeit erfahren hat:

Netti, Patricia, Boban, Ines & Hinz, Andreas (2022): "Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft als über mich" - Leben, Lernen und Arbeiten zwischen inklusiven Ansprüchen und exklusiven Traditionen. Weinheim: Beltz Juventa

 »Ich mache mir einfach mehr Gedanken über die Gesellschaft als über mich«

Wir sind mittendrin in einem Sammelband - quasi als Fortsetzung des Ansatzes vom Buch mit Patricia -, dessen Texte um eine unserer Lehrerinnen zentriert sind, gemeinsam mit deren Mutter Doro: Emily Willkomm, eine der ersten Schüler*innen - damals so genannt: mit schwerer Mehrfachbehinderung - in Integrationsklassen, sie inzwischen Mitte 40 und im Theater Klabauter in Hamburg aktiv ist. Die Texte drehen sich um ihr soziales Umfeld, ihren Bildungsweg, ihre Wohn- und Freizeitsituation und natürlich um ihr künstlerisches Tätigsein.

Und hier ein paar Sätze zur Vorstellung von uns:

Unsere ersten intensiven pädagogischen Erfahrungen machten wir als Praktikantin und Zivildienstleistender in Hamburg Ende der 1970er Jahre in einer „Gruppe für schwer-mehrfachbehinderte Kinder“, angegliedert an eine „Schule für Geistigbehinderte“; diese Kinder dürften bis dahin überhaupt nicht zur Schule.

Während unseres Studiums der Behindertenpädagogik an der Universität Hamburg wurden wir in Kooperation mit Hans Wocken Teil der beginnenden Elternbewegung für Integration und fuhren häufig z.B. in die Fläming-Grundschule nach Berlin.

Nach dem Überstehen des Referendariats waren wir viele Jahre als Lehrer*innen in Hamburger Integrationsklassen sowie als Mitglieder Wissenschaftlicher Begleitungen integrativer Schulversuche tätig.

Nebenbei konzipierten und realisierten wir gemeinsam mit einer Elterngruppe mit dem ersten integrativen Zweckbetrieb in Deutschland das Stadthaus-Hotel Hamburg, in dem Menschen mit einer Zuweisung zur Werkstatt für behinderte Menschen sozialversicherungspflichtige und ortsüblich tarifentlohnte Arbeitsplätze innehaben (Betriebsbeginn 1993).

Zudem lernten wir von den nordamerikanischen Müttern und Vätern ‚person-centered planning‘ kennen und sammelten viel Erfahrungen mit Zukunftsplanung, v. a. in Form von Zukunftsfesten.

1999 gingen wir an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und waren dort als Professor und Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Allgemeine Rehabilitations- und Integrationspädagogik tätig, dies umfasste sowohl die allgemeinen Teile der Sonderpädagogik als auch die Inklusionsanteile in allen Lehramtsstudiengängen. In dieser Zeit adaptierten wir den englischen Index für Inklusion für deutschsprachige Verhältnisse (2003). Und wir durchlebten unsere stärkste und produktivste professionelle Irritation durch die Beschäftigung mit demokratischer Bildung, u. a. durch eine intensive Kooperation mit dem „Institute for Democratic Education“ am Kibbutzim College in Tel Aviv und vielen demokratischen Schulen in Israel.

2017 verabschiedeten wir uns von der Universität und sind seither weiter im Inklusionsdiskurs durch Vorträge, Seminare und Publikationen aktiv – und auch nach 40 Jahren lässt uns das Thema nicht los…